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Translation-Memory-System

Wie funktioniert ein Translation-Memory-System?

Ein Translation-Memory-System (TMS) speichert bereits übersetzte Segmente – meistens Sätze – paarweise in der Ausgangs- und Zielsprache ab. Die Texte jedes Kundenunternehmens werden dabei in separaten Translation Memorys (TMs) festgehalten. Wird der Text später überarbeitet, fügt das Programm vorhandene Segmente bei der erneuten Übersetzung automatisch ein.

Die Übersetzer*innen müssen anschließend nur die noch nicht übersetzten oder veränderten Segmente bearbeiten. Segmente, die bereits im TMS gespeichert sind, werden nicht mehr verändert, sodass die Übersetzungen dokumentübergreifend konsistent sind. (Wobei es natürlich immer möglich ist, Segmente nachträglich zu verändern, wenn z. B. ein Fehler festgestellt wird oder sich eine Produktbezeichnung ändert.)

Mehr Qualität, niedrigere Kosten

Da die bereits übersetzten Segmente (sogenannte 100%-Matches) von Übersetzungsagenturen zumeist mit einem niedrigen Prozentsatz des Wortpreises in Rechnung gestellt werden, ermöglicht ein TMS erhebliche Einsparungen, wenn häufig ähnliche Texte übersetzt oder vorhandene Texte aktualisiert werden.

Besonders groß ist das Sparpotenzial, wenn das TMS mit einem Redaktionssystem kombiniert wird. Denn dort ist es vor Übersetzungsbeginn möglich, nur geänderte Textteile für die Übersetzung zu exportieren. Man profitiert also zweifach von der Wiederverwendung vorhandener Inhalte.

Terminologie als unterstützendes Element

Translation-Memory-Systeme sind meistens mit einer Terminologie-Datenbank verknüpft, in der das vom Unternehmen gewünschte Wording festgehalten werden kann. Die Terminologie-Datenbank unterstützt die Verwendung einheitlicher, eindeutiger und geprüfter Benennungen aus der Fach- und Unternehmenssprache.

Während der Übersetzung müssen die Übersetzer*innen die Terminologie dann nicht aufwendig heraussuchen, sondern können den passenden Begriff in der Zielsprache per Tastendruck einfügen. Dies steigert nicht nur Qualität und Konsistenz, sondern führt auch dazu, dass Übersetzungen schneller fertig sind.

Bearbeitet ein Übersetzungskunde verschiedene Themen mit unterschiedlicher Terminologie, ist das ebenfalls kein Problem: In einem TMS können für dasselbe Kundenunternehmen mehrere TMs und Terminologiesammlungen zu unterschiedlichen Themen hinterlegt und bei jedem neuen Text nach Bedarf ausgewählt werden.

Geringerer DTP-Aufwand mit Translation-Memory-System

In einem Translation-Memory-System können verschiedenste Dateiformate übersetzt werden. Ein großer Vorteil ist dabei, dass der Text dort unabhängig vom Layout bearbeitet wird. Die Ausgangsdatei wird in das TMS importiert und dort als reiner Text übersetzt. Beim anschließenden Export wird der zielsprachliche Text im Zieldokument direkt an die richtige Stelle gesetzt, sodass für DTP oder Re-Import in ein Redaktionssystem nur noch sehr wenig oder kein Aufwand anfällt.