Die Sicherheit einer Maschine wird in der Maschinenrichtlinie/Maschinenverordnung reguliert. Ein wesentlicher Bestandteil für sicherheitsrelevante Informationen ist die Bedienungsanleitung (BA). Der Aufbau einer BA folgt einer bestimmten Struktur, in der unter anderem auch Sicherheitshinweise enthalten sind. Die Norm DIN EN 82079 – „Erstellung von Nutzungsinformation (Gebrauchsanleitungen) für Produkte – Teil 1 Grundsätze und allgemeine Anforderungen“ schreibt als Kriterium für Sicherheitshinweise vor, dass sie nach einem bestimmten Schema dargestellt werden müssen, das man als „SAFE-Methode“ bezeichnet.
Sicherheitshinweise nach der SAFE-Methode
„SAFE“ ist ein Akronym für die Informationen, die in einem Sicherheitshinweis enthalten sein müssen, der nach der SAFE-Methode aufgebaut ist:
S = Signalwort/Schwere der Gefährdung + Warnzeichen
A = Art und Quelle der Gefährdung
F = Folgen bei Missachtung der Gefährdung
E = Entkommen bzw. Maßnahmen zur Vermeidung der Gefährdung
Im Folgenden sind die zulässigen Elemente in SAFE-Sicherheitshinweisen näher erläutert.
Signalwörter für Personenschäden
Gefahr definiert eine unmittelbar drohende Gefahr. Bei Nichtbeachtung des Sicherheitshinweises bzw. wenn die Gefahr nicht gemieden wird, sind Tod oder Schwerstverletzungen die Folge.
Warnung definiert eine möglicherweise drohende Gefahr. Bei Nichtbeachtung des Sicherheitshinweises bzw. wenn die Gefahr nicht gemieden wird, können Tod der Schwerstverletzungen die Folge sein.
Vorsicht definiert eine möglicherweise drohende Gefahr. Bei Nichtbeachtung des Sicherheitshinweises bzw. wenn die Gefahr nicht gemieden wird, können leichte Verletzungen die Folge sein.
Signalwort für Sachschäden
Hinweis definiert eine möglichweise schädliche Situation. Bei Nichtbeachtung des Sicherheitshinweises bzw. wenn die Situation nicht gemieden wird, kann es zu einem Sachschaden an der Maschine oder deren Umgebung kommen.
Signalwort für weitere Informationen
Wichtig oder Hinweis oder Information: Falls es zusätzliche Informationen zu Bedienung, Betrieb, etc. gibt, die nicht in die oben genannten Kategorien der Sicherheitshinweise passen, können sie hier zugordnet werden.
Warnzeichen
Das Symbol für Sicherheitshinweise bei Personenschäden ist das allgemeine Warnzeichen aus der Liste der Sicherheitszeichen . Es ist ein schwarzes Ausrufezeichen in einem gelben Dreieck mit schwarzer Umrandung und steht immer links neben dem Sicherheitshinweistext.
Farben
Der Bereich um die Signalwörter sollte farblich gekennzeichnet sein. Wichtig ist, dass die verwendeten Farben auch für Personen mit Farbfehlsichtigkeit unterscheidbar sind. Dies lässt sich zum Beispiel bei einem Schwarz-Weiß-Druck anhand der Helligkeit prüfen.
Gefahr: rot
Warnung: orange
Vorsicht: gelb
Hinweis: blau
Information: grau
Layout
Die Beschreibung der Art und Quelle der Gefahr sollte fett formatiert sein und zusätzlich ist die Schreibung in GROSSBUCHSTABEN möglich.
Die Beschreibung der Folgen bei Missachtung der Gefährdung sollte ebenfalls fett formatiert sein. Hier sind keine Großbuchstaben vorgesehen.
Die Beschreibung des Entkommens, also die Maßnahmen zur Vermeidung der Gefährdung, sollte
- durch einen Pfeil als Aufzählungszeichen
gekennzeichnet sein. Außerdem ist die Beschreibung des Entkommens als Anweisung im Imperativ zu formulieren, um Benutzer*innen direkt anzusprechen. Negative Formulierungen sind zu vermeiden (z. B. „Sorgen Sie dafür, dass alle Belüftungsöffnungen frei sind.“ statt „Sie dürfen die Belüftungsöffnungen nicht zustellen oder verstopfen.“).
Ein normenkonformer Sicherheitshinweis sieht also ungefähr so aus:
Sinn und Zweck der SAFE-Methode
Die SAFE-Methode soll es Benutzer*innen ermöglichen, sich innerhalb eines Sicherheitshinweises schnell zu orientieren und die entscheidenden Informationen leicht aufnehmen zu können.