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Print-on-Demand

Der Begriff Print-on-Demand (engl. für „Druck auf Anfrage“) stammt aus der Verlagsbranche und bezeichnet eine Digitaldrucktechnik, die in unterschiedlichsten Bereichen Anwendung findet. Die gängige Abkürzung ist POD.

POD bezeichnet das Drucken von Texten nach Bedarf statt vorab in großen Absatzmengen. Dadurch können Druckkosten eingespart und unnötige Drucke vermieden werden. Diese Veröffentlichungsform eignet sich vor allem für Druckerzeugnisse, die nicht in großen Stückzahlen benötigt werden. Als Synonym wird auch Publishing-on-Demand verwendet, also die Veröffentlichung auf Abruf.

Print-on-Demand in der Technischen Dokumentation

In der Technische Dokumentation ist Print-on-Demand eine gängige Druckmethode. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn Produkte und damit auch ihre Anleitungen häufigen Aktualisierungen unterliegen. Informationen ändern sich in einer Anleitung aufgrund von Weiterentwicklungen oder Verbesserungen von Maschinen heute schneller als früher. In großen Stückzahlen wäre das Drucken jeder einzelnen Version einer Anleitung, in der z. B. nur eine weitere Option einer Maschine angefügt ist, ein zu großer Aufwand. Ein weiterer Grund für Print-on-Demand ist mangelnder Platz, um vorab gedruckte Anleitungen zu lagern.
Einige Fertigungsunternehmen haben den Print-on-Demand-Prozess automatisiert. Über Metadaten, die auch bei der Produktkonfiguration genutzt werden, wird bei der Fertigung eines Geräts auch eine passende Anleitung gedruckt. Ein zusätzlicher Vorteil an dieser Vorgehensweise ist, dass die Kund*innen ein Handbuch erhalten, das nur Informationen enthält, die für ihre spezielle Gerätekonfiguration relevant sind.

Verschiebung hin zur digitalen Ausgabe

Hersteller*innen technischer Geräte waren über lange Zeit verpflichtet, ihren Lieferungen eine gedruckte Anleitung beizulegen. Mit der neuen Maschinenrichtlinie vom 14. Juni 2023 wurde diese Pflicht zum Beilegen einer Papieranleitung aber komplett abgeschafft. Eine Papieranleitung muss nur noch auf Anfrage, also als Print-on-Demand-Erzeugnis erstellt werden.
In allen anderen Fällen reicht es nun aus, wenn der Anleitungstext in digitaler Form vorliegt, z. B. als PDF-Datei, und die Kund*innen über das Internet darauf Zugriff haben. Dies bezeichnet man als digitales Publishing. Kund*innen können dann selbst entscheiden, ob sie das digitale Format als Print, online oder mobile Version verwenden. Die Grundlage bleibt aber eine einzige Datenquelle (Single-Source-Publishing).