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Single-Source-Publishing

Single Source = eine zentrale Datenbasis

Single-Source-Publishing ist ein Verfahren, bei dem aus einer einzigen Datenquelle verschiedene Ausgabeformate im Print- oder Online-Bereich erzeugt werden können. Z. B. lässt sich auf diese Weise aus einem Datensatz zunächst ein Word-Dokument erstellen, das zur Prüfung an eine dritte Stelle geht. Nach der Freigabe wird derselbe Datensatz als PDF-Datei publiziert. Und wenn das entsprechende Kundenunternehmen ein paar Monate später im Rahmen seiner Digitalisierungsaktivitäten eine Online-Hilfe einrichtet, wird zusätzlich noch im HTML-Format publiziert.

Funktionsweise

Dieser Ansatz arbeitete ursprünglich mit einfachen 1:1-Relationen zwischen Absatzformaten und Ausgabeformatierung, also etwa „Überschrift1 = Anfang einer neuen Seite“ etc. Neuere Konzepte hingegen basieren häufig auf XML und stützen sich auf Metadaten und inhaltliche Zuweisung. Das Autorenwerkzeug „weiß“ dadurch viel mehr über die Inhalte, sodass auch komplexere Verarbeitungsalgorithmen möglich sind. Je ausgeklügelter diese Optionen werden, desto weniger Aufwand fällt beim traditionellen DTP an.

Single-Source-Publishing im Redaktionssystem

Bei der Verwendung eines Redaktionssystems werden die Bestandteile eines Dokuments als „Datenhäppchen“ (Module) in einer Datenbank gespeichert. Das Ziel ist im Wesentlichen die Wiederverwendung vorhandener Module. Eine allgemein formulierte Anleitung, Warnhinweise oder Abschnitte wie das Impressum sind dann nur noch ein einziges Mal in der Datenbank enthalten und werden bei Bedarf in die aktuelle Dokumentation eingebunden.

Das Layout ist dabei in Vorlagen angelegt und wird automatisiert angewendet. Die Module selbst enthalten weitgehend unformatierten Text, der nur entsprechend der Nutzung markiert ist, z. B. als Überschrift. Erst bei der jeweiligen Publikation wird der Text über eine Verknüpfung mit dem jeweiligen DTP-Programm (z. B. Microsoft Word) in Kombination mit einer vorab definierten Formatvorlage ins anvisierte Format gebracht.

Auf diese Weise könnten dieselben Module sogar kundenübergreifend wiederverwendet und mit dem jeweiligen Kundenlayout ausgegeben werden. So betrachtet gehört Single-Source-Publishing zum Content-Management, ist aber auch eng verknüpft mit dem Thema Strukturierung.