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Information Mapping

Information Mapping – Strukturierung mit Blöcken und Maps

Die Strukturierungsmethode Information Mapping® wurde 1972 von Prof. Robert E. Horn entwickelt und ist vor allem in der Technische Dokumentation verbreitet. Die Methode basiert auf verschiedenen Teilbereichen der Psychologie und nimmt an, dass zu vermittelnde Informationen in Einheiten gegliedert werden müssen, damit Leser*innen sie leicht erfassen und verarbeiten können.

Die strukturierten Dokumente werden damit kürzer, prägnanter und eindeutiger. Inhalte sind leichter auffindbar und führen durch die klare Strukturierung zu weniger Fehlbedienungen. Zusätzlich wird das Verfassen von Dokumenten effizienter, sodass Kosten eingespart werden.

Effizient ans Ziel mit Komponenten, Informationseinheiten und Prinzipien

Information Mapping besteht aus drei Komponenten:

  • Analyse
  • Strukturierung
  • Darstellung der Informationen

Die zentralen Werkzeuge der Methode sind die Informationseinheiten Maps und Blöcke. Eine Map gruppiert mehrere thematisch zusammengehörige Blöcke unter einem gemeinsamen Titel. Ein Block ist dabei das kleinstmögliche „Informationshäppchen“ und kann mehrere inhaltlich zusammengehörige Elemente wie Texte, Grafiken und Tabellen beinhalten.

Gemeinsam sind eine Map und die enthaltenen Blöcke einem von sieben Informationstypen zugeordnet. Jeder Informationstyp beantwortet mit seinem Inhalt eine Leserfrage:

  • Anleitungen: Wie muss ich vorgehen, um …?
  • Prozesse: Wie funktioniert das?
  • Strukturen: Wie ist das aufgebaut?
  • Begriffe: Was ist das?
  • Prinzipien: Was muss ich beachten bei …?
  • Fakten: Was sind die genauen Daten?
  • Klassifizierungen: Welche Arten gibt es?

Im Rahmen der Analyse werden die Inhalte eines Dokuments anhand dieser Typen klassifiziert. Die anschließende Strukturierung orientiert sich an ebenfalls sieben Prinzipien, die Redakteur*innen beim Schreiben zwingend beachten müssen:

  • Gliederungsprinzip
    Inhalte müssen in überschaubare Einheiten gegliedert werden.
  • Relevanzprinzip
    Thematisch zusammengehörige Inhalte müssen zusammengefasst werden, und nur für die Leser*innen wesentliche Informationen dürfen angeboten werden.
  • Betitelungsprinzip
    Jede Einheit muss einen eindeutigen Titel erhalten, an dem sich Zweck, Funktion oder Inhalt erkennen lassen.
  • Einheitlichkeitsprinzip
    Vergleichbare Elemente müssen einheitlich behandelt werden.
  • Prinzip der Gleichwertigkeit der Informationsträger
    Diagramme, Bilder, Tabellen und Text sind gleichwertig und müssen sich gegenseitig ergänzen.
  • Prinzip der Verfügbarkeit von Einzelheiten
    Informationen müssen an jeder Stelle stehen, an der sie benötigt werden.
  • Prinzip der systematischen Gliederung und Betitelung
    Die Gliederung und die Betitelung von Einheiten muss über alle Ebenen hinweg systematisch auf das gesamte Dokument angewendet werden.

Für die konkrete Darstellung der Informationen gibt es jeweils verschiedene Empfehlungen pro Informationstyp. Da die Methode ein grundlegender Standard ist, lässt sie sich aber auch leicht an firmenspezifische Anforderungen anpassen. Ein Unternehmen kann daraus einen eigenen, spezifischen Redaktionsstandard ableiten und z. B. einen Redaktionsleitfaden erstellen.

Die wichtigsten Vorteile

Neben den allgemeinen Vorteilen, die allen Strukturierungsmethoden gemein sind, überzeugt Information Mapping insbesondere durch diese Faktoren:

  • Höhere Effizienz beim Verfassen von Texten
  • Einfachere Analyse bei fehlenden Informationen und Widersprüchen
  • Leser*innen können schneller in neue Themen einsteigen
  • Bedürfnisse von sowohl Leser*innen als auch Autor*innen werden berücksichtigt