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DITA – Dokumentenformat und Architektur für Wiederverwendung

DITA ist ein vom XML-Standard abgeleitetes Dokumentenformat. Es dient dazu, bestimmte Inhalte zu typisieren, und bietet für die Technische Dokumentation eine Architektur aus XML-Elementen und Strukturen.

Das Projekt wurde in den 90er Jahren von IBM initiiert und wird aktuell von IBM und OASIS als freie Architektur weiterentwickelt. Die zugehörige Dokumententypdefinition (DTD) sowie die Spezifikation stehen kostenlos zur Verfügung.

Ziel des Projekts war es, einen Standard für die Technische Dokumentation zu entwickeln, der ein sehr hohes Maß an Wiederverwendung ermöglicht. Als Ergebnis wurde DITA zu einem erweiterten Dokumentformat, das sich an verschiedene Anwendungsgebiete anpassen lässt.

Der Name ist eine Abkürzung und steht für „Darwin Information Typing Architecture“ und hat folgenden Hintergrund:

  • Darwin: Eine der zentralen Eigenschaften ist die Möglichkeit zur Erweiterung durch Vererbung. Charles Darwin beschäftigte sich als Vater der Evolutionstheorie vorrangig mit Vererbung und ist aufgrund dieser Parallele Namenspate des DITA-Standards.
  • Information Typing: Wiederverwendung wird bei DITA ermöglicht, indem Informationen typisiert werden.
  • Architecture: DITA ist nicht nur ein einfaches Dokumentenformat, sondern eine ganze Architektur, die sich erweitern lässt.

Themenzentrierung – Typisierung von Informationen

Das zentrale beim DITA-Standard wird als „Information Typing“ bezeichnet. Dabei werden Informationen fest definierten Informationstypen zugeordnet:

  • topic  Allgemeines Topic als grundlegender Informationstyp ohne Spezialisierung, von dem sich alle Spezialisierungen ableiten
  • concept  Topic zur Begriffserklärung
  • task  Topic, das Aufgaben oder Handlungsanweisungen enthält
  • reference Topic mit verwandten Informationen zum Nachschlagen

In der DITA-Spezifikation ist geregelt, wie die einzelnen Informationstypen weiter spezialisiert werden dürfen – hier findet sich der zentrale Gedanke aus Darwins Evolutionstheorie wieder.

Basierend auf der Typisierung von Informationen kann bei der Publikation eine standardisierte Darstellung erfolgen. Concept-Topics können zum Beispiel in einer anderen Schriftart als Task-Topics dargestellt werden, Titel in einer anderen Schriftgröße usw.

Wiederverwendung

Um ein möglichst hohes Maß an Wiederverwendung in unterschiedlichen Varianten der Dokumentation zu erreichen, gilt für die Topics:

  • Jedes Topic muss einen Titel haben.
  • In jedem Topic geht es um genau ein Thema oder eine Frage.
  • Topics dürfen nicht ineinander verschachtelt werden, um Abhängigkeiten zu vorherigen oder nachfolgenden Topics zu vermeiden.
  • Das Topic ist das hierarchisch höchste Element. Es muss für sich alleine stehen können.
  • Mehrere Topics werden mit sogenannten Maps zusammengefasst. In diesen DITA-Maps sind alle zugehörigen Topics hierarchisch aufgelistet, sodass eine vollständige Dokumentation daraus z. B. als PDF-Datei publiziert werden kann.

Praktische Anwendung

Für die Nutzung von DITA in der Technische Dokumentation muss das verwendete Redaktionssystem das Modell unterstützen.

Alternativ gibt es zwar die kostenlose Software DITA Open Toolkit (https://www.dita-ot.org/), die viele Funktionen auf Kommandozeilenebene zur Verfügung stellt, jedoch bietet diese Software nicht das gleiche Funktionsspektrum wie ein Redaktionssystem.