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RDF / RDFS

Definition

RDF steht für Resource Description Framework, auf Deutsch: Sprache zur Beschreibung von Inhalten.

RDF ist ein Standard zur Beschreibung von Ressourcen im World Wide Web. Mit Ressourcen sind „Dinge“ oder Inhalte wie ein Wort, ein Dokument, eine Graphik, eine Website usw. gemeint. RDF ist eine Entwicklung des World Wide Web Consortium, des internationalen Gremiums zur Standardisierung der Techniken im World Wide Web (W3C).

Ziel und Funktionsweise von RDF

Ziel des RDF-Standards ist es, Ressourcen im World Wide Web über formale Aussagen semantisch zu vernetzen und somit ein Wissensnetz aus diesen Ressourcen zu generieren.

RDF definiert zunächst, dass Ressourcen über eine international gültige Adresse, die sogenannte IRI (Internationalized Resource Identifier), eindeutig identifiziert und referenziert werden.

Der Standard definiert auch, wie die Aussagen über die Ressourcen formal auszudrücken sind, damit sie sich in das Wissensnetz integrieren lassen. Die Aussagen entstehen dadurch, dass über RDF die Ressourcen in Beziehung zueinander gesetzt werden. Die Aussagen werden als Tripel (engl. triple) in der Form Subjekt-Prädikat-Objekt definiert: Ein erstes beliebiges „Ding“ (das Subjekt) wird über eine Beziehungsaussage (das Prädikat) mit einem zweiten „Ding“ (dem Objekt) vernetzt.

Beispiel eines RDF-Tripels

Das Beispiel wird in der RDF-Turtle-Notation dargestellt, einer für Menschen lesbaren Schreibweise. Sie wird in der Form @präfix:subjekt @präfix:prädikat @präfix:objekt angegeben.

Im Beispiel wird folgende Aussage ausgedrückt: Jana wohnt in Paris.

a. Deklaration der relevanten IRI-Pfade, damit im Tripel nur die Präfix-Ausdrücke angegeben werden können:

@prefix rdf: <http://www.w3.org/1999/02/22-rdf-syntax-ns#>

@Prefix schema: <https://schema.org/>

@Prefix dbr: <http://dbpedia.org/>

@Prefix mcy: <http://mycompany.de/ontologie/unternehmenswelt/>

b. Tripel

mcy:Jana schema:homeLocation dbr:Paris

c.Hierbei gilt:
Subjekt des RDF-Tripels: mcy:Jana  (eine Mitarbeiterin meiner Firma)

Prädiktat des RDF-Tripels: schema:homeLocation (gemäß dem Schema.org-Vokabular)

Objekt des RDF-Tripels: dbr:Paris – die Stadt Paris als Ressource der dbpedia-Ontologie

d. Dass Jana eine Mitarbeiterin meiner Firma ist, wird in der unternehmenseigenen Ontologie modelliert. Über die IRI http://mycompany.de/ontologie/unternehmenswelt/ erfolgt eine eindeutige Referenzierung der Ressource Jana. Zusätzlich wird auf schon existierende Ontologien zurückgegriffen und zwar auf die dbpdia.org– und die schema.org-Ontologie. So entfällt eine aufwendige eigene Modellierung schon existierender Ressourcen. Über die jeweiligen IRI erfolgt in der eigenen Ontologie die Referenzierung auf diese „externen“ Ressourcen.

RDF-Tripel erzeugen Aussagen, die eine Bedeutung (eine Semantik) haben. Deshalb bezeichnet man sie auch als semantische Tripel (engl. semantic triple).

RDF-Schema (RDFS)

RDFS steht für RDF-Schema und ist eine Erweiterung des RDF-Standards zur Entwicklung maschineninterpretierbarer Ontologien. Es ist ebenfalls eine Empfehlung des W3C-Konsortiums und somit ein offizieller Standard.

Das RDF-Schema erlaubt das Einordnen von Ressourcen in Klassen und Klassenhierarchien, wobei Folgendes gilt:

  • Eine Klasse ist eine Menge von Dingen (RDF-Instanzen).
  • Eine RDF-Instanz ist ein konkretes Individuum einer Klasse.
  • Eine Klasse lässt sich als Unterklasse einer anderen Klasse spezifizieren.

In der Abbildung definiert das Prädikat schema:homeLocation RDF-konform die konkrete Aussage, dass Jana in Paris wohnt. Zusätzlich wird über das Prädikat rdf:type dargestellt, dass Jana und Paris konkrete Individuen zweier unterschiedlicher Klassen sind, die sich selbst jeweils in Klassenhierarchien einordnen. Diese Hierarchien werden über die RDFS-Beziehung rdfs:subclassof dargestellt, eine sogenannte RDF-Property.

Konkreter Sachverhalt und Klassifikation von Ressourcen ausgedrückt in RDF/RDFS
Konkreter Sachverhalt und Klassifikation von Ressourcen ausgedrückt in RDF/RDFS

Aus allen konkreten RDF-Aussagen entsteht ein Netz aus formal dargestellten Sachverhalten und aus allen Klassenhierarchien entsteht eine Ordnung aller Dinge, die über das Schema klassifiziert sind.

Da alle Dinge, die über RDF (und das RDF-Schema) dargestellt werden, Ressourcen sind, gehören sie der obersten Klasse rdfs:Resource an. Somit ist die Klasse Rdfs:Resource die Klasse aller Dinge.

Das RDF-Schema erlaubt auch die Spezifikation umfangreicher fachgebietsspezifischer Vokabulare (Begrifflichkeiten bzw. Benennungen sind auch „Dinge“) und Taxonomien (Begriffshierarchien):

  • Das Vokabular ist in Klassen (Mengen) organisiert.
  • Taxonomien werden als Hierarchien von Klassen definiert.

Das in der Technischen Dokumentation genutzte iiRDS-Vokabular basiert auf dem RDF-Schema.

Weiterführende Links

RDF: https://www.w3.org/RDF/

RDF-Schema: https://www.w3.org/TR/rdf-schema/#ch_domain